"Elias beschreibt in seinem zweibändigen Hauptwerk die langfristigen Transformationen von Gesellschafts- und Persönlichkeitsstrukturen. "Zivilisationsprozeß" bezeichnet den Vorgang zunehmender Affektkontrolle in der Gesellschaft und das "Vorrücken der Peinlichkeitsschwelle". Im vorliegenden ersten Band untersucht der Autor die Antriebe, Ursachen und Motoren dieses Prozesses seit dem ausgehenden Mittelalter, insbesondere für die "höfische Gesellschaft". Detailliert beschrieben werden dafür u. a. folgende Verhaltenskomplexe: Tischgebräuche und Eßverhalten; der Gebrauch von Messer und Gabel; die Entwicklung von Kriterien für "gutes" und "schlechtes" Benehmen; Wandlungen in der Einstellung zu den natürlichen Bedürfnissen (Schneuzen, Spucken) ; das Verhalten im Schlafraum. Das erste Kapitel liefert eine theoretische Erörterung dieser Zusammenhänge und deren begrifflichen Abklärung."

 

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