Die Konzentration des soziologischen Forschungsinteresses auf die Gegenwart hat zur Dominanz "gesetzesartiger Theorien" in der Soziologie geführt. Entwicklung und Wandel von Gesellschaftssystemen sind jedoch nur mit Hilfe diachronisch angelegter "Prozeßtheorien" zu erfassen. "Elementarfunktionen" solcher "Prozeßmodelle" sind Ökonomie, Gewaltkontrolle und "Produktion und Wahrung von Orientierungsmitteln" (Wissen). Als Beispiel für ein solches Prozeßmodell wird der "langfristige Wandel im Sozialcharakter der jeweils mächtigen Establishments" untersucht. Die Orientierung der Soziologie auf die Untersuchung sozialer Prozesse erfordert theoretische Modelle, die sowohl vergangene Entwicklung wie auch zuküftige Entwicklungstrends zu erfassen vermögen. (WZ)
Quelle: SOLIS (c) IZ Sozialwissenschaften, Bonn