Es handelt sich um die vorläufige Version einer
Studie von Elias, die im Nachlaß des Philosophieprofessors Anders Karitz
aufgefunden wurde. Der Herausgeber erstellte die vorliegende Reinschrift. Im
Mittelpunkt der Studie steht die Frage nach dem Zusammenhang von Individuum und
Gesellschaft. Zu Beginn werden zwei grundlegende Denkmodelle diskutiert:
einerseits die Vorstellung, geschichtlich-gesellschaftliche Gebilde seien durch
Individuen entworfen, geplant und geschaffen worden, andererseits die Auffassung
von Gesellschaft als einer überindividuellen organischen Wesenheit. Zum Verständnis
der Struktur und Funktion der Gesellschaft ist, so wird ausgeführt, der Bruch
mit dem Denken in einzelnen isolierbaren Substanzen und der Übergang zu einem
Denken in Beziehungen notwendig. Wesentliche Aussagen werden zur Frage der
gesellschaftlichen Bedingtheit der psychischen Funktionen des Menschen gemacht.
Dabei wird die Auffassung vertreten, daß Individualität nicht die
Ausdrucksform eines außergesellschaftlichen, naturalen Kerns im Inneren des
einzelnen Menschen ist, sondern eine gesellschaftlich geprägte Gestaltqualität
besitzt. (BO)
Quelle: SOLIS (c) IZ Sozialwissenschaften, Bonn