Den Hauptteil des Buches bildet eine Fallstudie. Die Autoren haben um 1960 eine kleine englische Vorortgemeinde untersucht. "In dieser Gemeinde begegnete man einer scharfen Trennung zwischen einer alteingesessenen Gruppe und einer Gruppe von später Zugewanderten, die von den Etablierten als Außenseiter behandelt wurden. So traf man hier, in der Gemeinde von Winston Parva, gleichsam en miniature auf ein universal-menschliches Thema." In einem einleitenden Essay (1974) werden zunächst theoretische Aspekte von Etablierten-Außenseiter-Beziehungen erörtert. Es schließt sich eine Darstellung des Modells "Winston Parva" an. Im einzelnen wird die Entwicklung der Nachbarschaftsbeziehungen dargestellt, wird ein Gesamtbild des in drei Zonen untergliederten Vorortes entworfen, werden lokale Vereinigungen und das Netzwerk alter Familien näher beschrieben und wird Rolle und Funktion des Klatsches untersucht. Schließlich wird die Situation der Jugendlichen, insbesondere der Straffälligen, ausführlich erörtert. Abschließend werden die Ergebnisse in theoretischer Perspektive zusammengefaßt und systematisiert. Figurationen, wie die analysierten, beschränken die Reichweite individueller Entscheidungen und haben in vieler Hinsicht eine zwingende Kraft, auch wenn ihre Macht nicht außerhalb der Individuen liegt, sondern lediglich von der Interdependenz zwischen Individuen herrührt. "Vielleicht vermag ein besseres Verständnis der zwingenden Kräfte, die in den Figurationen wie der von Etablierten und Außenseitern am Werke sind, der allmählichen Entwicklung praktischer Maßnahmen zu ihrer Kontrolle vorzuarbeiten." (ICD)
Quelle: SOLIS (c) IDZ Sozialwissenschaften, Bonn