Der Verfasser skizziert Mozarts Leben und Werk vor dem Hintergrund der sozialen Produktionsbedingungen von Musik im Europa des 18. Jahrhunderts. Diese Bedingungen werden als geprägt von "höfisch-aristokratischer Patronage" verstanden und halten den Künstler in einer Zwischenposition zwischen höfischer und bürgerlicher Gesellschaft. Der Ausbruch Mozarts aus diesen Rahmenbedingungen und sein Schritt vom "höfischen Musiker" zum "freien Künstler" bestimmt die Entfaltung seiner einzigartigen musikalischen Begabung und bedeutet den "Übergang von der Handwerkerkunst zur Künstlerkunst". Die "Tragik" Mozarts sieht der Verfasser darin, daß Mozart diesen Schritt, im Unterschied zu Beethoven, zu einem Zeitpunkt tat, "wo die Gesellschaftsentwicklung ihn zwar möglich machte, aber institutionell noch nicht ganz für ihn bereit war". (ICE)
Quelle: SOLIS (c) IZ Sozialwissenschaften, Bonn