Der Fürstenhof des Ancien régime war ein ganz eigenes soziales Gebilde: Am »Hofe« waren oft viele Tausende von Menschen zur Bedienung, Beratung und Gesellschaft des Königs versammelt, von dessen Willen ihr Schicksal ebenso abhing wie ihr Rang, ihr Unterhalt oder ihr Auf- und Abstieg. Eigentümliche Zwänge, eine mehr oder weniger feste Rangordnung und eine genaue Etikette verband sie untereinander.
Welches war der Aufbau des sozialen Feldes, in dessen Zentrum sich die
Figuration »höfische Gesellschaft« herausbilden konnte? Welche Verteilung der
Machtchancen, welche gesellschaftlich gezüchteten Bedürfnisse, welche Abhängigkeitsverhältnisse
bewirkten, daß sich Menschen über Generationen hinweg immer von neuem als höfische
Gesellschaft zusammenfanden? Diese und weitere Fragen untersucht Elias in seiner
klassischen Studie, auf deren Hintergrund sich ein erweitertes Verständnis der
heutigen Gesellschaft eröffnet.
Quelle: Suhrkamp-Verlag (Klappentext)